Wieso Kurinuki und was ist das überhaupt?
Immer wieder sehe ich mir auf Pinterest, Bilder von anderen kreativen Töpfern an und immer wieder sah ich Gefäße mit einer unregelmäßigen Struktur, die mich faszinierten. Unter diesen Bildern stand KURINUKI.
Was ist Kurinuki, fragte ich mich und fing an zu Googlen.
Kurinuki ist eine Japanische Technik um Ton zu bearbeiten. Man nimmt einen Tonklumpen, höhlt ihn zu einem Gefäß aus, die Außenhülle des Gefäßes wird durch z.B. grobe Schnitte in Form gebracht. Fertig ist das Keramik-Werk. Klingt einfach und simpel, ist es aber nicht. Es ist viel komplexer, mit einer schönen Philosophie die dahinter steckt.
Es geht um das Sehen der Dinge, die als unvollkommen und unvollständig gelten. Der japanische Glaube erlaubt es den Menschen, die Schönheit von Fehlern und Rohheit anzunehmen.
Das eine ist die Philosophie, trotzdem dachte ich es sei einfach ein Gefäß mit dieser Technik herzustellen. Irrtum! Wie ich dann schnell feststellen konnte. Es hatte natürlich etwas Meditierendes, es hatte mich gepackt und genau solche Momente kosten mich Kraft. Ich tauche so sehr in meine Arbeit ein, dass ich am Ende extrem erschöpft bin. Nicht körperlich erschöpft, eher energetisch. Es entsteht eine Art Symbiose mit dem Tonklumpen. Die Struktur die meine Vase annahm faszinierte mich zunehmend. Natürlich blieb es nicht nur bei einer Vase.
Bisher hatte ich keine Berührungspunkte mit der japanischen Kultur. Der Raku-Brand den ich im Sommer 2022 zum ersten Mal mitmachen konnte, war schon faszinierend und hat mich neugierig auf die japanischen Techniken in der Keramikherstellung gemacht. Das ich eine neue Sicht der Dinge dadurch erhalte, damit hatte ich nicht gerechnet.
